3. Der Makkabäeraufstand
Palästina zur Zeit von Johannes Hyrkanos I. (135/134 - 104 v. Chr.)
Vitrine 3: Palästina zur Zeit von Johannes Hyrkanos I. (135/134 - 104 v. Chr.)

Zwischen Ptolemäern, den Königen Ägyptens, und Seleukiden, die über das nördlich angrenzende Syrien, Mesopotamien und Iran herrschten, war es wiederholt zu Auseinandersetzungen um Palästina gekommen. Nach dem 5. Syrischen Krieg (202 – 195 v. Chr.) gelangte Judäa endgültig unter seleukidische Herrschaft (Polybius, historia 28,1,2‒3).

Als der Seleukidenkönig Antiochos III. (223 – 187 v. Chr.) Jerusalem nach der Schlacht von Paneas um 200 v. Chr. (Josephus, Antiquitates Iudaicae 12,131‒133) in Besitz nahm, kam es zu Spannungen innerhalb der herrschenden Klasse der jüdischen Gesellschaft. Hauptursache des innerjüdischen Konflikts war der sich intensivierende Kampf um das Amt des Hohepriesters zwischen den Familien der Tobiaden und Oniaden. Sonst verliefen die ersten Jahrzehnte unter seleukidischer Herrschaft noch relativ ruhig. Dies änderte sich in entscheidender Weise, als König Antiochos IV. (175 – 164 v. Chr.) begann, sich in die inneren Angelegenheit Jerusalems einzumischen (Bild A.).

Verstärkt wurde der Konflikt durch die zunehmende Hellenisierung der jüdischen Gesellschaft, die durch die Reformbestrebungen von Antiochos IV. befördert wurde. Zu Beginn seiner Herrschaft berief Antiochos IV. den Oniaden Jason in das Amt des Hohepriesters. Dieser versuchte mit Unterstützung der proseleukidischen Fraktion, Jerusalem nach dem Vorbild einer griechischen polis umzugestalten. Ob dieser Hellenisierungsprozess von Antiochos IV. bewusst initiiert und vorangetrieben wurde, ist unklar, jedenfalls löste er den sog. Makkabäeraufstand aus, der zur Gründung eines eigenen jüdischen Königreiches führte. Die Ereignisse sind allerdings schwierig zu rekonstruieren und die Historizität des Überlieferten ist oft strittig. Als unmittelbare Ursache des Aufstands gilt ein möglicherweise erfolgtes Verbot der jüdischen Kultausübung durch den Seleukidenherrscher (1 Makk 1,44‒50) bzw. die Umwandlung des jüdischen Tempels in eine Kultstätte des Zeus am 6. Dezember des Jahres 167 v. Chr. (2 Makk 5,62).