5. Roms Einzug in Palästina
Palästina unter Pompejus (63 v. Chr.)
Vitrine 5: Palästina unter Pompejus (63 v. Chr.)

Nach dem Tod von Alexander Jannaios übernahm zunächst dessen Witwe, Salome Alexandra (76 – 67 v. Chr.), die Herrschaft im Hasmonäerreich. Ihr Sohn Johannes Hyrkanos II. wurde Hohepriester ‒ ein Amt, das sie als Frau nicht innehaben konnte ‒, ihr jüngster Sohn Aristobulos II. durfte vorerst keine politische Funktion übernehmen. Unter seiner Leitung wurden damals die sogenannten Wüstenfestungen ausgebaut, denen in der Folge große militärische Bedeutung zukommen sollte.

Als auch Salome Alexandra im Jahre 67 v. Chr. verstarb, kam es zwischen Johannes Hyrkanos II. (63 – 40 v. Chr.) und seinem Bruder Aristobulos II. (67 – 63 v. Chr.) sehr bald zu Machtkämpfen. Aristobulos wollte sich nicht damit abfinden, dass Hyrkanos nun auch die politische Herrschaft ausüben sollte. So zog er gegen seinen Bruder in die Schlacht und besiegte ihn bei Jericho. Zur selben Zeit geriet Judäa zwischen die Fronten der beiden antiken Großmächte, des expandierenden Römischen Reiches im Westen und des Partherreichs im Osten. Der Kampf der beiden Imperien um die Ausdehnung ihrer Machtbereiche wirkte sich schließlich auch auf das hasmonäische Königreich aus.

Antipatros († 43 v. Chr.), der Vater des späteren Königs Herodes, hatte als Hyrkanosʼ Statthalter von Idumäa den Süden des Reiches unter seine Kontrolle gebracht. Er riet Hyrkanos II., sich an den König der Nabatäer zu wenden, um mit dessen Hilfe die Herrschaft zurückzugewinnen. Zu gleicher Zeit begann aber Rom, die Levante zu unterwerfen, und 63 v. Chr. vollzog der römische Feldherr Pompejus (Bild B.) eine Neuordnung Palästinas; er richtete die Verwaltungseinheit der Dekapolis (10-Städtebund) ein. Beide Brüder, Hyrkanos II. und Aristobulos II., brachten ihre Sache nun vor den römischen Feldherrn. Pompejus entschied sich für Hyrkanos II. und setzte ihn wieder als Hohepriester ein. Aristobulos II. akzeptierte diese Entscheidung nicht, geriet aber nach kurzer Zeit mit seinen Söhnen Aristobulos und Mattathias Antigonos in römische Gefangenschaft. Dort wurde er 49 v. Chr. im Zuge des Machtkampfes zwischen Caesar, der plante, ihn wieder als Herrscher einzusetzen, und Pompejus umgebracht.

Kontext
  •  kunstvolle Beinkiste

C. Diese kunstvolle Beinkiste stammt in einem Grab nördlich von Jerusalem. Eine beigefundene Inschrift besagt, ein Priester habe die Gebeine von Mattathias, Sohn von Judah, aus dem babylonischen Exil zurückgebracht. Mattathias Antigonos, der letzte Hasmonäer-König, hatte mit Unterstützung der Parther gegen Herodes gekämpft und wurde in Antiochia hingerichtet. (©: Israel Museum)

  • A. Graffito mit Menorah und Schaubrottisch (©: Israel Museum)

A. Graffito mit Menorah und Schaubrottisch aus dem Jüdischen Viertel in Jerusalem, Ende 1. Jh. v. Chr. (©: Israel Museum)

  • Porträtbüste des Pompejus

B. Porträtbüste des Pompejus (©: Ny Carlsberg Glyptotek, Copenhagen; Photograph: Ole Haupt)